Der Verband Deutscher Metallhändler e.V. (VDM) begrüßt die Rohstoffstrategie als gute Diskussionsgrundlage. Das Parlament hat verstanden, dass die Stellschrauben für mehr Nachhaltigkeit in der Produktion nicht im Abfall- und Entsorgungsrecht, sondern im Produktrecht liegen. Die Strategie verweist an vielen Stellen darauf, dass Produkte in der EU lange haltbar, leicht reparier- und recycelbar sein müssen.
Kritisch sieht der VDM, dass die Strategie in einigen Punkten suggeriert, dass der Handel mit Aluminiumschrott den Zielen der Recyclingwirtschaft entgegenstehe. Hier legt das Parlament nahe, dass eine 100-prozentige Wiederverwertung verwendeter Metalle in der EU wünschens- und erstrebenswert sei. Richtig ist, dass die Metallhandels- und Recyclingwirtschaft den freien und fairen Welthandel benötigt, um alle aufbereiteten Aluminiumqualitäten wieder in den Kreislauf zu bringen. Die Beschränkung der Ausfuhren würde entgegen der Annahme nicht zu mehr, sondern zu weniger Recycling führen. Denn ein kleinerer Markt mit kleineren Verarbeitungskapazitäten führt zwangsläufig zu einer geringeren Sammlung und Sortierung.
In der Europäischen Union gibt es nicht für jede von der Metallrecyclingwirtschaft aufbereitete Aluminiumqualität eine ausreichend große Verarbeitungskapazität. Deshalb sorgt die Metallhandels- und Recyclingwirtschaft dafür, dass die aufbereiteten Metalle dorthin kommen, wo sie benötigt werden. Mit Blick auf die letzten fünf Jahre kam es immer wieder zu einem Überangebot an Aluminiumschrotten, wo die Metallhandels- und Recyclingwirtschaft auf den freien Markt als Ventil angewiesen war.
Wenn wir eine weltweite Klimaneutralität erreichen wollen, dann müssen wir sowohl den Ausbau unserer europäischen Verarbeitungskapazitäten als auch den internationalen Handel mit Metallschrotten fördern. Kurzum, Metallhandel und Recycling müssen zusammengedacht werden. Denn jede Tonne Schrott, gleich wo sie auf der Welt eingesetzt wird, spart Ressourcen und Energie.